„How to Stand up to a Dictator“ (320 Seiten, von Maria Ressa in 2022)
Maria Ressa ist eine Inspiration für alle Journalist*innen. Die Friedensnobelpreisträgerin und ihre Redaktion werden seit Jahren von den philippinischen Regierungen verfolgt, zahlreiche Male sollte sie ins Gefängnis geschickt werden – doch ihr Rücken bleibt gerade, sie macht weiterhin ihre Arbeit, sie kämpft auf der ganzen Welt für die Pressefreiheit auf den Philippinen.
In diesem Buch erzählt sie ihre Geschichte und gleichzeitig die Geschichte der politischen Polarisierung der vergangenen Jahre. Und sie zeigt an ihrem ganz konkreten Beispiel auf, wie verheerend der Impact von sozialen Medien wie vor allem Facebook auf ein Land und dessen Bürger*innen sein kann.
Ressa wächst in den Philippinen und den USA auf, studiert in Princeton und entschließt sich dann, in ihre Heimat zurück zu gehen. Dort beginnt ihre journalistische Karriere als erfolgreiche TV-Journalistin, bevor sie mit einigen Freundinnen vor gut zehn Jahren das unabhängige Online-Medium „Rappler“ gründet. Als 2016 Rodrigo Duterte Präsident der Philippinen wird (und unter anderem tausende Drogenabhängige Menschen umbringen lässt), berichtet Rappler intensiv über die Verbrechen des Präsidenten. Der Konflikt eskaliert schnell.
In ihrem Buch gibt Ressa einen detaillierten Einblick in ihr persönliches Leben, in ihre journalistische Biographie, in ihre Auseinandersetzungen mit der Duterte-Regierung. Erst am Ende, vor allem wenn es um ihre Gespräche und Auseinandersetzungen mit Facebook geht, wird es ein bisschen zu detailliert.
Der Mut und die Geradlinigkeit, mit der Ressa handelt und in ihrem Buch auch argumentiert, sind wirklich inspirierend und können Vorbild sein. Ich habe mich bei der Lektüre in die Pflicht genommen gefühlt, meine hier in Europa vorhandenen Rechte (in meinem Fall vor allem: die Pressefreiheit) auszunutzen, zu verteidigen, zu erweitern.
In den vergangenen etwa zehn Monaten habe ich selbst ein Buch geschrieben, gemeinsam mit Lena Kampf: „Row Zero: Gewalt und Machtmissbrauch in der Musikindustrie“. Das Buch erscheint am 28. Mai. Wer diesen Newsletter und meine Arbeit unterstützen möchte, der kann das Buch (am besten im lokalen Buchhandel) vorbestellen. Oder kommt zu unserer Premierenlesung am 28. Mai bei Dussmann in Berlin.
Diskutiert gerne mit mir in den Kommentaren oder in den sozialen Medien über die Bücher – oder empfehlt mir weitere, die ich auf die Liste nehmen sollte. Falls Euch „Sachbuchliebe“ gefällt, leitet diesen Beitrag gerne an Freund*innen, Kolleg*innen und Verwandte weiter oder teilt ihn in den sozialen Medien.
Vielen Dank, viel Spaß beim Lesen und auf bald
Daniel