Dieses Buch über Rassismus solltest du gelesen haben
Buchtipp: „His Name is George Floyd: One Man's Life And the Struggle for Racial Justice“
„His Name is George Floyd: One Man's Life And the Struggle for Racial Justice“ (468 Seiten, von Robert Samuels und Toluse Olorunnipa in 2023)
Dieses Buch ist so viel mehr als eine mit dem Pulitzer-Preis gekrönte Biographie über George Floyd. Dieses Buch vermittelt den systematischen Rassismus (nicht nur) der US-Amerikanischen Gesellschaft an einem sehr konkreten Beispiel, in vielen Facetten, über Jahrzehnte hinweg. Und dieses Buch ist herausragend geschrieben.
Der Tod von George Floyd war in den USA vermutlich eines der wichtigsten politischen Ereignisse der vergangenen Jahre. Wohl fast jeder hat Ausschnitte aus dem acht Minuten und sechsundvierzig Sekunden langen Video gesehen, in dem George Floyd von einem weißen Polizisten getötet wird, obwohl Floyd immer wieder rief: „I Can’t Breathe“.
Dieses Buch erzählt natürlich die Geschichte dieses Momentes, vor allem erzählt es aber die Geschichte davor, drumherum und danach. Es erzählt die Geschichte von Floyds Familie, seiner Jugend, seiner fast erfolgreichen Football-Karriere, seiner Nachbarschaft, die Geschichte von ungleichen Chancen, von Rassismus, von Hoffnungen und zerstörten Hoffnungen. Und es erzählt einiges von dem, was sein Tod hervorgerufen hat, von seiner Familie, seinen Freunden, von der Bewegung, die entsteht.
Ein Buch, an das ich bei der Lektüre von „His Name is George Floyd“ immer wieder denken musste, ist das Buch „There Are No Children Here: The Story of Two Boys Growing Up in the Other America“ von Alex Kotlowitz. Kotlowitz begleitet Ende der 1980er Jahre zwei Brüder beim Aufwachsen in einem armen, vor allem von Schwarzen bewohnten Viertel mit Sozialwohnungen in Chicago. Es war eines der ersten amerikanischen non-fiction Bücher, die ich vor gut zehn Jahren – in Vorbereitung auf meine Zeit an der Columbia Journalism School – gelesen habe und die mich unglaublich fasziniert haben (darunter auch „Ladies and Gentlemen, the Bronx Is Burning: 1977, Baseball, Politics, and the Battle for the Soul of a City“).
In den vergangenen etwa zehn Monaten habe ich selbst ein Buch geschrieben, gemeinsam mit Lena Kampf: „Row Zero: Gewalt und Machtmissbrauch in der Musikindustrie“. Das Buch erscheint am 28. Mai. Wer diesen Newsletter und meine Arbeit unterstützen möchte, der kann das Buch (am besten im lokalen Buchhandel) vorbestellen. Oder kommt zu unserer Premierenlesung am 28. Mai bei Dussmann in Berlin.
Diskutiert gerne mit mir in den Kommentaren oder in den sozialen Medien über die Bücher – oder empfehlt mir weitere, die ich auf die Liste nehmen sollte. Falls Euch „Sachbuchliebe“ gefällt, leitet diesen Beitrag gerne an Freund*innen, Kolleg*innen und Verwandte weiter oder teilt ihn in den sozialen Medien.
Vielen Dank, viel Spaß beim Lesen und auf bald
Daniel
(PS: Hier findet Ihr nochmal ein paar Worte über die Idee dieses Newsletters und was Euch in den kommenden Ausgaben erwarten wird.)